Konzept
Nachdem vor zehn Jahren, ebenfalls herausgegeben von Hans Jörg Sandkühler, die erste "Enzyklopädie Philosophie" in zwei Bänden vorgelegt und positiv aufgenommen worden war, galt es, für die Neuausgabe eine Vielzahl neuer theoretischer Perspektiven und weitere Gegenstandsbereiche zu identifizieren und zu berücksichtigen, die seither in Theorie und Praxis zum Problem geworden sind. Dies machte neben der Überarbeitung und Ergänzung vorhandener Einträge die Aufnahme einer Fülle zusätzlicher Lemmata erforderlich, so dass die Liste der Stichwörter und Begriffe heute um die Hälfte umfangreicher ist als vor zehn Jahren und von den insgesamt rd. 350 Autorinnen und Autoren mehr als 100 neu hinzugekommen sind.
Inhalt
Die Erweiterung der Themenfelder führte insbesondere zu neuen Beiträgen zur analytischen Philosophie, zur angewandten Philosophie und angewandten Ethik, zur Rechtsphilosophie und Staatstheorie sowie zu diversen Schulen und Strömungen. Neue Beiträge widmen sich außerdem aktuellen sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Problemen. Als Stichworte seien z. B. genannt: Aggression, Gehirn und Geist, Gerechter Krieg, Globalisierung, Kulturrelativismus, Migration, Minderheitenrechte, Multikulturalismus, Nachhaltigkeit, Ökonomie / Wirtschaft, Rechte zukünftiger Generationen, Sterbehilfe, Transkulturalität, Weltstaat. Besondere Berücksichtigung fanden außerdem Themen, die den kulturellen Horizont Europas überschreiten, u. a. Philosophie und Buddhismus, Daoismus, Hinduismus, Islam, Konfuzianismus.
Systematik
Die "Enzyklopädie Philosophie" ist dem Pluralismus begründeter philosophischer Theorien, den Prinzipien der Aufklärung und der Rationalität sowie einer engen Beziehung zwischen Philosophie und Wissenschaften verpflichtet. Ihr Ziel heißt, Orientierung im Denken zu ermöglichen. Was dieses Werk von anderen Wörterbüchern unterscheidet, ist zudem das enzyklopädische Konzept - die Einheit von Begriffsbestimmung, Systematik und Geschichte des philosophischen Denkens. Da Vollständigkeit nicht erreichbar ist, waren für die Aufnahme von Stichwörtern und Beiträgen Repräsentativität, Signifikanz und ein hohes Maß an Information ausschlaggebend.
Anspruch
Die "Enzyklopädie Philosophie" tritt dabei nicht als Nachschlagewerk in der Manier herkömmlicher Konversationslexika auf, sondern mit dem Anspruch, Arbeitsmittel und Forschungsinstrument zu sein. Die alphabetisch geordneten Artikel zu den Themen und Themenfeldern der Philosophie der Gegenwart beschränken sich deswegen nicht auf Berichte über den Stand des Wissens, sondern bilden selber Beiträge zur weiteren Ausformung und Fortentwicklung unseres Wissens über diese Themen.
Gestalt
Die Aufteilung auf drei Bände und das Lexikonformat ermöglichen eine bequeme Lektüre und angenehmes Arbeiten besonders auch durch die vielfältigen Recherchefunktionen der beigegebenen CD-ROM mit dem vollständigen Textbestand. Die Ausstattung ist hochwertig, der Halbleder- Einband mit geprägter Decke auf Haltbarkeit angelegt. Eine lesefreundliche Typographie, erstklassiger Druck auf alterungsbeständigem, nach FSC zertifiziertem Papier aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff sowie Fadenheftung sind selbstverständlich.
English
After the presentation of the first "Encyclopaedia of Philosophy" (Enzyklopädie Philosophie) in two volumes ten years ago, it has been important for the new edition to take into account a multitude of new theoretical perspectives and further subject areas. This required a revision and a supplementation of the existing articles as well as the inclusion of several additional entries. Today, the list of keywords and terms comprises about 650 articles from more than 350 authors.
The broadening of subject areas primarily resulted in new contributions in the fields of analytic philosophy, applied philosophy and ethics, legal philosophy and the theory of the state, and to several schools of thought. Other new articles deal with current social, political, economical and cultural problems. Also subjects going beyond the European cultural horizon - philosophy and Buddhism, Daoism, Hinduism, Islam, and Confucianism - have also been taken into particular consideration.
"Das wichtigste geisteswissenschaftliche Sachbuch in diesem Herbst ist eine Enzyklopädie, die 'Enzyklopädie Philosophie'."
Berliner Zeitung 9. Oktober 2010
"Rund 400 Artikel von über 230 Autoren umfaßt das Monumentalwerk, das für Lehrende und Lernende der Philosophie und angrenzender Teildisziplinen uneingeschränkt zu empfehlen ist. Sehr gelungen scheint schon der Aufbau der einzelnen, meist mehrere Seiten langen Artikel, der ganz einer enzyklopädischen Konzeption folgend, Systematik und Geschichte gleichrangige Beachtung schenkt."
Zeitschrift für Politikwissenschaft
"Sandkühler ist es gelungen, für die einzelnen Artikel kompetente Autoren zu gewinnen, sodass man die Enzyklopädie als ein vorbildliches Nachschlagewerk betrachten kann, das in keiner philosophischen Bibliothek fehlen sollte."
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
"Der Hamburger Felix Meiner Verlag hat seine 'Enzyklopädie Philosophie' inhaltlich und optisch gründlich überarbeitet und beweist damit verlegerischen Mut wider den digitalen Zeitgeist. [...] Ja, sind die denn übergeschnappt?! Mit einem solchen Brocken wollen neue Lesergenerationen sich trotz beigefügter CD-ROM wohl kaum beschweren. Doch das wäre ein Fehler. Denn der Editor und sein Team haben ganze Arbeit geleistet. Herausgekommen ist ein Nachschlagewerk, das nicht nur gewichtig, sondern vor allem verblüffend frisch ist. [...] Die Sprache ist elaboriert, aber nicht verkünstelt, auf der Höhe ihres Gegenstands und trotzdem auch für Nicht-Experten verständlich. Dabei bilden die drei Bände das ganze Spektrum akademischen Philosophierens und Schreibens ab. Rund 300 Autorinnen und Autoren haben dazu einen Beitrag geleistet, der die Meiner-Enzyklopädie zu einem echten Arbeits- und Forschungs(hilfs)mittel macht. Die Vielfalt disziplinärer Zugänge und Schreibstile empfehlen die drei Bände ebenso zur Anschaffung wie der Mut des Herausgebers, Raum für individuelle Schwerpunkte zu gewähren und editorische Vorgaben - den Gegenständen angemessen - großzügig auszulegen."
www.sciencegarden.de
"Forscher, die auf der Suche nach inspirierenden Denkanstößen sind, werden die Enzyklopädie sehr schnell zu schätzen wissen. Systemübergreifende Kommentare machen das Konzept zu einer wertvollen Rarität. [...] Der Stil ist klar und präzise, verzichtet weitgehend auf gestelzte Formulierungen und wird dennoch einem elaborierten Sprachniveau gerecht. Auch Leser, denen die Materie unbekannt ist, finden sich gut zurecht und stellen nicht bereits nach einem Absatz das Werk frustriert in das Regal zurück. [...] Auch das Aussehen ist ein zu begrüßender Anachronismus im ansonsten doch recht eintönigen Fachbuchbereich: Ein hochwertiger Halbledereinband (mit geprägter Decke), flankiert von grünem Leinen, machen aus den drei Bänden eine Sehenswürdigkeit im heimischen Bücherregal und gewährleisten eine Langlebigkeit der Werke."
www.literaturkritik.de
"Sorgfältig und schön verlegtes Arbeitsinstrument"
Theologische Revue Jg. 107 / Nr. 2 (2011)
"Das Lexikon ist ein Meisterwerk der philosophischen Anstrengung des Begriffs, die flüssig zu lesen ist. Die Artikel sind zuallermeist höchst informativ, gedanklich stringent und in glänzendem Deutsch geschrieben. [...] Mit der Lektüre des Lexikons verhält es sich wie mit gutem Wein: Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken bzw. philosophische Fast-Food-Artikel im Internet zu lesen, zumal die beigelegte CD-Rom einen raschen Zugriff auf die Enzyklopädie erlaubt."
www.artheon.de
"Die EP entpuppt sich als Hilfsmittel hoher Qualität, das als lexikalische Darstellung nicht im Kryptischen verweilt. Darüberhinaus lädt sie ob des gelungenen Verhältnisses von Tiefe und Verständlichkeit zum Schmökern ein. Die EP ist daher Bibliotheken, Akademikern, Philosophen und Interessierten zu empfehlen. Gerade dem Philosophen, der sich darauf versetehen möchte, über das Tradierte hinauszukommen, ohne an ihm vorbeizugehen, kann man die EP nahelegen. Das Vorhaben Enzyklopädie wird in diesem Sinne hoffentlich weiterbetrieben."
der blaue reiter
"Keine größere Bibliothek wird auf die Anschaffung dieser guten Publikation verzichten wollen. Der Reichtum des Gebotenen macht die Enzyklopädie Philosophie weit über den Kreis der eigentlichen Fachphilosophen hinaus zu einem unentbehrlichen Arbeitsmittel, wie exemplarisch angedeutet wurde. Verlag wie Herausgeber darf daher zu der geleisteten Arbeit gratuliert werden – sowohl inhaltlich wie in Bezug auf die Ausstattung der Bände."
Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft