Ducalis regiae lararium

Unter dem Titel Ducalis regiae lararium publizierte Leone Matina, Benediktiner und Professor zu Padua, als erster Bildnisse von allen venezianischen Dogen. Dabei umfasste sein 1659 erschienenes Werk, obwohl das Aussehen der frühen Herrscher nicht bekannt ist, Porträts sämtlicher Dogen Venedigs vom späten 7. Jahrhundert bis in seine Zeit. Das Werk enthielt 103 solcher „Porträts“ und erschien bei Herzius in Padua.[1] Dabei ergänzte Matina die Stiche mit knappen Elogen zur Bedeutung des jeweiligen Herrschers. Der Titel bezieht sich auf die römische Einrichtung der Lararien, die Hausaltare, in denen die Haus- und Schutzgötter verehrt wurden.

Das Werk wurde wohl schon unter dem Dogen Giovanni Pesaro fertiggestellt, den man damals zum 103. Dogen zählte, doch wurde es seinem Nachfolger Domenico II. Contarini gewidmet. In den meisten Kopien des Werkes fehlen die Seiten 325 und 326, auf denen sich der Autor selbst lobte, und zwar so sehr, dass der Senat diese Seiten entfernen ließ.[2] Außerdem fehlt das Abbild des Dogen Giovanni Galbaio, in einigen Ausgaben erscheinen Bilder an der falschen Stelle.[3]
Das Werk mit seinen „Bildnüssen“ wurde auch jenseits der Alpen wahrgenommen,[4] wenn es auch gelegentlich kritisiert wurde, da es nichts „scharfsinniges“ biete.[5]
Die Idee, die Dogen nicht nur in Form von Gemälden im Dogenpalast darzustellen, wie es seit dem Spätmittelalter üblich war, sondern auch in gedruckter Form, fand eine Reihe von Nachahmern, wie etwa Antonio Nani oder Emmanuele Antonio Cicogna.
Matinas Dogenporträts
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Digitalisat beim Münchener Digitalisierungszentrum
- Digitalisat bei archive.org
- Dogenporträts bei akg images (früher: Archiv für Kunst und Geschichte)
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ The Journal of European Economic History, 25 (1996), S. 586.
- ↑ 177 MATINA, Leone (16th century). Ducalis Regiae Lararium. Padua: Hertz, 1659., Wannenes.
- ↑ Dies gilt etwa für diese Ausgabe, in der sich auf S. 112 nicht Elogium n. XXXVI findet, sondern n. XXIV mit dem Dogen Vitale Michiel II. und „Anno 1117“.
- ↑ Anton Reiser: Roma non gloriosa, oder das glor-ohnwürdige Rom, in historischer Prüfung der von Christoff Otter vorgestellter Lebens-Beschreibung der Römischen Bischöff und Päbste, Christian Balthasa Kühnen, 1681, S. 474.
- ↑ „Leo Matina hingegen hat gar nichts scharffsinniges“ heißt es im Ausführlichen Bericht von Allerhand Neuen Büchern und Anderen Dingen so zur heutigen Historie der Belehrsamkeit gehörig. Zu Fortsetzung der Monatlichen Unterredungen, Monatlichen Auszügen, und Curieusen Bibliothec, Frankfurt/Leipzig 1798, S. 65.
- ↑ Wohl in der Druckvorbereitung vertauscht
- ↑ Doppel von Ottone Orseolo.
- ↑ Abbildung vom Verfasser entsprechend der Staatsdoktrin Falier nicht darzustellen ausgelassen.