Die 14 Weißkittel im Aromalabor von Illycaffè sind von der gleichen Begierde getrieben wie Jean-Baptiste Grenouille in Patrick Süskinds Roman Das Parfüm . Sie wollen an einem überwältigenden Duft teilhaben. Nur dass sie keine Frauen umbringen, sondern Kaffeebohnen sezieren.

Für den perfekten Espresso leistet sich der italienische Kaffeeröster Illycaffè eine eigene Forschungsabteilung in den Bergen von Triest. Herzstück ist das "Aromalab" – ein steriler, weiß gefliester Raum. Mit komplizierten Messgeräten analysieren die Techniker hier die Bohnen – immer auf der Suche nach dem vollkommenen Espresso, der alle positiven Geruchs- und Geschmacksnoten in sich vereint. 1500 verschiedene Duftnoten haben die Forscher bereits herausgefiltert. Andrea Illy, der Chef des Familienunternehmens, und sein Vater Ernesto, der Illy-Chairman, nennen den Duft von frischer Minze, getrocknetem Holz, frischen Erbsen, von Linalool – eine Note, die auch in Chanel No 5 enthalten ist – oder Isovaleriansäure, die penetrant nach Schweißfüßen riecht.